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3 professional tips: This is how form measurement works

| Marketing Team

Determining the shape of a workpiece is one of the most basic measurements to support many manufacturing processes. It works in three steps: the form measuring machine measures the workpiece, special software filters the data and then determines the result - actually quite simple. Nevertheless, there are a few important points to keep in mind to ensure that you master this process safely.

Tipp 1: Korrekte Filter anwenden

Damit Sie die Messdaten korrekt auswerten können, ist die Auswahl der richtigen Filter in der Software eine wesentliche Voraussetzung. Geben Ihnen jedoch weder eine Hausnorm noch der Kunde diese Filtereinstellungen vor, raten wir Ihnen Folgendes: Entscheiden Sie zunĂ€chst, welche Messaufgabe Sie mit Ihrer Formmessmaschine erfĂŒllen möchten – die PrĂŒfung der OberflĂ€chenrauheit oder eine Formmessung. Denn vereinfacht gilt: Möchten Sie die OberflĂ€chenrauheit eines WerkstĂŒckes prĂŒfen, verwenden Sie die Daten mit kurzer WellenlĂ€nge fĂŒr die Analyse, wĂ€hrend Sie die mit langer WellenlĂ€nge verwerfen. Bei der Formmessung verhĂ€lt es sich umgekehrt: Die Daten mit langer WellenlĂ€nge, welche sich auf die Form beziehen, filtern Sie und werten Sie aus, die mit kurzer WellenlĂ€nge nicht.

Zwischen den beiden beschriebenen Messaufgaben mĂŒssen Sie aber noch weitere Unterschiede beachten. Um OberflĂ€chenrauheit zu messen, werden die Filtereinstellungen in Bezug auf Millimeter oder Zoll definiert. Stellen Sie den Filter beispielsweise auf 0,8 mm ein, bedeutet dies, dass OberflĂ€chenabweichungen von weniger als 0,8 mm als OberflĂ€chenrauheit akzeptiert werden, wĂ€hrend Elemente von ĂŒber 0,8 mm nicht in das Ergebnis einfließen.

Dagegen werden Formfilter fĂŒr zum Beispiel Rundheitsmessungen meist als WinkelgrĂ¶ĂŸe angegeben, allerdings nicht in Winkelgraden, sondern in einer als „Wellen pro Umdrehung“ oder kurz W/U (engl.: UPR) bezeichneten Einheit. Viele Anwender wĂ€hlen als Standardwert 50 W/U. Dies bedeutet, dass die BogenlĂ€nge 1/50 eines Kreises oder eines Abschnittes auf der OberflĂ€che eines runden Objektes betrĂ€gt, was 7,2 Grad entspricht. Die BogenlĂ€nge Ă€ndert sich jedoch analog zum Durchmesser des WerkstĂŒckes.

Deshalb mĂŒssen Sie den richtigen Filter immer abhĂ€ngig vom Durchmesser und der spĂ€teren Funktion des WerkstĂŒcks wĂ€hlen. Formfehler können je nach Wahl des Filters nur grobe Anteile enthalten (WerkstĂŒck ist oval oder „Dreiseitengleichdick“) oder auch feinere Anteile wie z. B. höherfrequente Welligkeiten.

Weitere Tipps zur richtigen Filterwahl in AbhÀngigkeit von Durchmesser und Anwendungsfall erhalten Sie zum Beispiel in den Schulungen der Mahr Academy oder wÀhrend einer Schulung direkt an Ihrem Mahr-Formtester.

 

Tipp 2: Richtige GrĂ¶ĂŸe des Tastelementes wĂ€hlen

Auch bei der Wahl des Tastelementes mĂŒssen Sie die Dimensionen des zu prĂŒfenden Bauteiles berĂŒcksichtigen. Denn die Tastkugel als Spitze des Tastelements ist selbst ein mechanischer Filter. Das Tastelement muss deshalb der WerkstĂŒckgrĂ¶ĂŸe und der maximal messbaren Anzahl von Wellen pro Umdrehung entsprechen. VerfĂ€hrt ein zu großes Tastelement auf der MessflĂ€che, kann dieses nicht optimal in alle TĂ€ler des realen Profils eintauchen. Dadurch bewirkt das ungeeignete Tastelement eine nicht gewollte mechanische Filterung der Daten, was die Messergebnisse verfĂ€lscht.

Zu den Auswahlkriterien des korrekten Tastelementes berĂ€t Sie ĂŒbrigens die VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik: Deren Richtlinie VDI/VDE 2631 „Formmesstechnik Grundlagen“ Blatt 3 enthĂ€lt einen Leitfaden zum Einsatz des korrekten Tastelementes. Mit der MarForm MMQ 500 ist der Einsatz des korrekten Tastelementes sehr bequem zu bewerkstelligen: Ihre Tastarmeinheit fasst bis zu vier Tastarme auf einmal und wechselt diese schnell und vollautomatisch je nach Messaufgabe und ganz ohne Bedienereingriff.

Tipp 3: WerkstĂŒck exakt ausrichten

Bevor Sie mit einem Formtester an einem WerkstĂŒck dessen Form- und Lagemerkmale messen können, mĂŒssen Sie es zunĂ€chst ausrichten: Mit Hilfe des Kipp- und Zentriertisches kippen und zentrieren Sie es so, dass die Achse des WerkstĂŒcks und die Rotationsachse des Formtesters ĂŒbereinstimmen. Dadurch verhindern Sie, vermeintliche Formfehler zu messen, die gar nicht vorhanden sind. Zum Beispiel kann sich bei falscher Ausrichtung ein Schnitt durch einen schrĂ€gen Zylinder fĂ€lschlicherweise als Ellipse und nicht als Kreis darstellen. ZusĂ€tzlich verhindern Sie durch korrekte Ausrichtung, dass der Antastpunkt, der idealerweise exakt in der X-Z-Ebene liegt, bei der Messung wandert.

Bei Formtestern, die wie die MarForm MMQ 500 ĂŒber einen automatischen Kipp- und Zentriertisch verfĂŒgen, können Sie Ausrichtfehler sehr gut kontrollieren: Aufgrund der hohen PrĂ€zision beim Ausrichten können Sie BeitrĂ€ge zu Fehlern bei der Rundheitsmessung vernachlĂ€ssigen. Beispielsweise fĂŒhrt ein typischer Restexzenter von 5 ”m bei einem Zylinder mit einem Außendurchmesser von 50 mm zu einer zusĂ€tzlichen Rundheitsabweichung von unter einem Nanometer. Bei anderen Merkmalen, insbesondere die Lage betreffend, oder Bauteilen mit kleinem Durchmesser kann der Einfluss von Ausrichtfehlern grĂ¶ĂŸer sein. Allerdings gilt auch hier, dass Sie diesen durch exaktes Ausrichten vernachlĂ€ssigbar klein halten können.

In der Praxis stellen sich beim Ausrichten daher grundsÀtzlich zwei Fragen:

1. Wo, d. h. an welchen Stellen des WerkstĂŒckes, sollte man ausrichten?
2. Wie genau sollte das WerkstĂŒck ausgerichtet werden?

Hat ein WerkstĂŒck einen Hauptbezug, sollten Sie grundsĂ€tzlich an diesem ausrichten. Falls es keinen Hauptbezug gibt, ist es sinnvoll, an den Stellen mit den kleinsten Toleranzen auszurichten. Dabei empfiehlt es sich, die SchrĂ€gstellung grundsĂ€tzlich auf den zehnfachen Zahlenwert des Restexzenters zu begrenzen (5 ”m Restexzenter Ă  50 ”m/m erlaubte SchrĂ€gstellung). Dann ergeben sich aus der verbleibenden SchrĂ€gstellung unabhĂ€ngig vom Abstand der gemessenen Kreise keine Probleme.

FĂŒr viele Messaufgaben ist der in der MarWin-Software als Standardwert hinterlegte Restexzenter von 5 ”m absolut ausreichend. Diesen erreichen die Mahr-Formtester in der Regel schnell und zuverlĂ€ssig, so dass Sie grĂ¶ĂŸere Werte nicht verwenden sollten. Bei kleinen Toleranzen (z. B. 1 ”m Rundheit, 5 ”m Zylinderform oder 5 ”m Rundlauf) oder bei Bauteilen mit kleinem Durchmesser (10 mm und kleiner) empfiehlt es sich, den erlaubten Restexzenter zu reduzieren. Mit der neuen Formtestmaschine MarForm MMQ 500 richten Sie Ihre Bauteile sicher und schnell auch auf kleinste Restexzenter aus.

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