Mahr | Referenzen

GerĂ€tetrio hebt BauteilprĂŒfung auf neues Niveau

| Marketing Team
Messraum Geissel GmbH

PrĂ€zisionsdrehteile und variable Kabelverschraubungssysteme – das sind die Kernkompetenzen der Geissel GmbH aus MĂŒhlacker. Diese Bauteile mĂŒssen maximale Genauigkeiten aufweisen, um bei ihren spĂ€teren EinsĂ€tzen in vielfĂ€ltigen Branchen zu bestehen. Weil die Nachfrage nach komplexen PrĂ€zisionsdrehteilen steigt, hat das Unternehmen im FrĂŒhsommer 2022 in einen neuen Messraum mit Mahr-Technik investiert.

Bis vor kurzem waren in der Fertigung bei Geissel vor allem Handmessmittel im Einsatz, um WerkstĂŒcke zu prĂŒfen. Vorwiegend kamen dabei Lehren zum Einsatz. Die regelmĂ€ĂŸige Kalibrierung der Mess- und PrĂŒfmittel war mit einem hohen personellen und finanziellen Aufwand verbunden. Deshalb entschied sich Geissel-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marc Seidel im vergangenen Jahr ein Upgrade fĂŒr die Messtechnik. Der gute Ruf, den Mahr vor allem in der PrĂŒfung von Konturen und Formen hat, ĂŒberzeugten Seidel daher auch, sich in Sachen Messtechnik von Mahr beraten zu lassen.
Zur Ausstattung des neu gestalteten Messraums, der bereits eine 3D-Messmaschine im Einsatz hat, erwarb das Unternehmen ein Paket aus drei MessgerĂ€ten: Dazu gehören das optische Wellenmesssystem MarShaft Scope, das KonturenmessgerĂ€t MarSurf CD 140 sowie das KalibriergerĂ€t Precimar ULM 300. Mit diesem Trio lassen sich sĂ€mtliche Messaufgaben an den PrĂ€zisionsdrehteilen und Kabelverschraubungen im Hause Geissel erfĂŒllen.

120 Bilder pro Sekunde

Die MarShaft SCOPE plus ist ein vollautomatisches, optisches Wellenmesssystem zur PrĂŒfung rotationssymmetrischer WerkstĂŒcke. Es verfĂŒgt ĂŒber eine hochgenaue Rundheitsmessachse sowie eine vertikale und horizontale Messachse. Die MessablĂ€ufe erfolgen vollautomatisch und sind frei von BedienereinflĂŒssen. Zoomfunktionen erlauben die Vermessung kleinster Einzelheiten, die mit herkömmlichen Messverfahren nur schwer oder gar nicht prĂŒfbar sind. „HerzstĂŒck ist die moderne, hochauflösende CMOS-Matrix-Kamera mit einem Bildfeld von 1.088 x 2.048 Pixel“, erklĂ€rt Antje Zapfe, Global Account Managerin Automotive bei Mahr. „Die sehr hohe Aufnahme von ĂŒber 120 Bildern pro Sekunde ermöglicht kĂŒrzeste Messzeiten.“ Und so lassen sich mit der Scope 30 bis 40 Maße innerhalb von nur 15 bis 20 Sekunden abnehmen, „sonst wĂ€re ein Mitarbeiter damit eine halbe bis dreiviertel Stunde beschĂ€ftigt – eine enorme Zeitersparnis bei super Genauigkeit und Speicherung“, wie Evelin Kobiljar, Teamleiter QualitĂ€tssicherung bei Geissel, betont. Die Dokumentation sei auch fĂŒr die Kunden, die die Teile einbauen, sehr wichtig, sodass man hier gleich doppelt profitiere. Die Dokumentation erfolgt mit der Mahr Software-Plattform MarWin, die langjĂ€hrige Erfahrungen in der LĂ€ngen-, Form-, Lage- und Konturmessung bĂŒndelt und nutzbar macht.

Konturenmessung mit 140 mm Taststrecke

Um die Konturen der Kabelverschraubungen und Drehteile genau zu erfassen, hat man sich in MĂŒhlacker fĂŒr ein MarSurf CD 140 entschieden. Das GerĂ€t verfĂŒgt ĂŒber eine voll CNC-fĂ€hige Z-Achse fĂŒr den automatisierten Betrieb. Der Wechsel des Tastsystems gelingt schnell und werkzeuglos durch die magnetische AufhĂ€ngung und ohne erneutes Kalibrieren. DarĂŒber hinaus beschleunigt die automatische Tastarmerkennung MessablĂ€ufe und verhindert Fehlmessungen. Mit seinen optionalen Tastern – auch mit Doppelspitze – können die QualitĂ€tssicherer im Hause Geissel ebenfalls Gewinde und OberflĂ€chen direkt messen.
Das MarSurf CD 140 punktet durch kĂŒrzere Messzeiten dank hoher Positionier- und Messgeschwindigkeiten, flexibler Einsatzmöglichkeiten und einer einfachen Handhabung. „Der Standard fĂŒr den Messbereich liegt bei 70 Millimeter, lĂ€sst sich jedoch auf maximal 100 Millimeter durch den Einsatz extra langer Tastarme erweitern“, erklĂ€rt Mahr-Produktmanager Martin Adler. FĂŒr maximale FlexibilitĂ€t im Handling sorgt die Aufnahmeplatte mit 50 Millimeter Bohrungsmaß und steckbaren FĂŒhrungsanschlĂ€gen.

Kalibrierung von Lehrdornen, -ringen & Co.

Mit dem KalibriermessgerĂ€t Precimar ULM 300-E von Mahr will man bei Geissel kĂŒnftig die PrĂŒfmittel selbst kalibrieren mit dem Ziel, eine bessere QualitĂ€t inklusive Kalibrierschein zu liefern. Die Universal-LĂ€ngenmessgerĂ€te Precimar ULM-E sind Komparatoren mit horizontalem Grundbett aus Hartgestein mit hoher HomogenitĂ€t und Steifigkeit. Damit gelingt die Kalibrierung von glatten Lehrdornen und -ringen, Einstellringen, Rachenlehren, Kugelendmaßen, Gewindelehren und vielem mehr. Das Messsystem der X-Achse verfĂŒgt ĂŒber ein hochgenaues Heidenhain-LĂ€ngenmesssystem von 100 Millimeter LĂ€nge. Bei dem Messsystem der Z-Achse handelt es sich um ein Renishaw-LĂ€ngenmesssystem von 80 Millimeter LĂ€nge. Es steht fĂŒr eine hohe Messgenauigkeit bei einer 100-prozentigen Einhaltung des Komparatorprinzips nach Ernst Abbe. Die Messpinole wird manuell bedient; Messelement und Gegenlager sind durch die Luftlagerung sehr leichtgĂ€ngig positionierbar.

Höchste Wirtschaftlichkeit von Anfang an

Bislang waren bei Geissel rund 7.000 Kalibrierungen pro Jahr nötig, um den Kunden die gewĂŒnschte BauteilprĂ€zision zu bieten. Durch die neue Art der Messtechnik des Precimar ULM 300 lassen sich nun auch Handmessungen erheblich reduzieren. Dies, sowie die enorme Wirtschaftlichkeit haben den Geissel-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marc Seidel von diesem GerĂ€t ĂŒberzeugt.
Die Messtechnik-NeuzugĂ€nge werden von erfahrenen Messtechnikern bedient. Wie QS-Teamleiter Kobiljar feststellt, ist „Messtechniker“ jedoch noch immer ein Beruf ohne geregelte Lehrausbildung. „Dabei ist es definitiv einer der wichtigsten Berufe in der Industrie – man braucht sehr viel Erfahrung und muss sich kontinuierlich weiterbilden, wie beispielsweise in der Mahr-Akademie“, sagt er. Der Messspezialist hat hier sĂ€mtliche Zertifikate bis AUKOM III erworben.
Mit der neuen Technik und der Erfahrung seiner Mitarbeiter kann Geissel seinen Kunden aus unterschiedlichen Branchen dauerhaft absolute Highend-PrÀzisionsbauteile garantieren und vielfÀltige Industrieprozesse standardisieren.

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